das Projekt
Unter der Schirmherrschaft der Integrationsbeauftragten des Landes Sachsen- Anhalt, Susi Möbbeck, hat der Offene Kanal Dessau Anfang des Jahres 2008 den Videowettbewerb Demokratische Welten ausgelobt. Gesucht wurden Kurzfilme und Dokumentationen, die die Vielfalt in der Dessau-Roßlauer Bevölkerung darstellen und dabei die unterschiedlichen Erfahrungen der hier lebenden Menschen widerspiegeln. Jedermann war eingeladen, Beiträge für Toleranz und Demokratie, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu produzieren. Die Arbeiten sollten nicht länger als 10 Minuten sein. Erzählt werden konnten fiktive Geschichten, Träume und Wünsche real existierender Personen. Auch Projekte, Situationen und Aktionen, die den demokratischen Geist unserer Gesellschaft repräsentieren, konnten dargestellt werden.
Der Offene Kanal Dessau hat zahlreiche engagierte Partner, darunter Vereine und Initiativen, gefunden, die den Wettbewerb tatkräftig unterstützten. Gemeinsam wurden Ideen und Themen gesammelt, die bearbeitet werden konnten. Auf Wunsch wurden Kontakte zu Einheimischen und Migranten vermittelt, die bereit waren, von ihrem Alltagsgeschick zu berichten. In Informationsveranstaltungen wurden die Wettbewerbsbedingungen, potentielle Themen und Kontaktmöglichkeiten den interessierten Filmern vorgestellt. Professionelle Autoren und Regisseure führten im Offenen Kanal kostenlose Workshops zu Recherche, Interviewtechnik, Dramaturgie, Kamera, Ton und Schnitt durch. Diese Treffen waren von einer kreativen Arbeitsatmosphäre gekennzeichnet. Themen und Realisierungsmöglichkeiten wurden offen diskutiert. Bei der technischen Realisierung der Filmideen stand der
Offene Kanal den Akteuren nach Absprache ebenfalls zu Seite.

Insgesamt wurden 14 Videofilme eingereicht. Die Arbeiten stammen unter anderem von Schülern, Pädagogen, Asylbewerbern, Angestellten, Polizeibeamten und Senioren. Die Kurzfilme sind lebendiges Zeugnis der Vielfalt des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt Dessau-Roßlau. So begleiten wir ein syrischen Mädchens durch ihren Alltag, ein nigerischer Asylbewerber meldet sich nach Jahren bei seiner Familie in Afrika, ein perfektes internationales Dinner wird angerichtet und Jugendliche philosophieren über ein tolerantes Zusammenleben und die demokratische Gesellschaft. Insgesamt waren 30 Filmerinnen und Filmer im Alter zwischen 13 und 67 Jahren an der Entstehung der Beiträge beteiligt. Den Festivalgästen wurde am 27. Juni 2008 im Hörsaal des Umweltbundesamtes in Dessau-Roßlau ein spannender Abend mit sensiblen, mutigen und humorvollen Filmen präsentiert. Neben der Preisverleihung durch die Fachjury wurde auch ein Publikumspreis vergeben.

die Wettbewerbsbedingungen
Zugelassen waren Kurzfilme aller Genres mit einer maximalen Länge von 10 Minuten, die sich mit den Themen Vielfalt, Demokratie und Toleranz sowie Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit auseinandersetzen. Die eingereichten Filme mussten in den Jahren 2007 oder 2008 hergestellt worden sein. Teilnahmeberechtigte Personen: Personen mit Wohnsitz, Arbeits- oder Studienplatz in Dessau-Roßlau und den angrenzenden Landkreisen.

die Beteiligten
Projektträger Offener Kanal Dessau: Edith Strasburger, Conni Wosch
Projektleitung Kristin Beckmann
Workshopleitung Rolf Teigler (Recherche, Interviewtechnik, Dramaturgie, Kameraführung, Tonaufnahme)
Florian Aigner (Schnitttechnik)

die Kooperationspartner
Jugendamt der Stadt Dessau-Roßlau
Jugendmigrationsdienst Dessau-Roßlau der
St. Johannis GmbH
Arbeitstisch „Jugend Schule Freizeit Sport“
Multikulturelles Zentrum Dessau e. V.
Dessauer Bündnis gegen Rechtsextremismus
Deutsch-Afrikanische Initiative in Dessau e. V.
Initiative Oury Jalloh in Dessau e. V.
Stiftung Bauhaus Dessau; Kolleg
Hochschule Anhalt; Fachbereich Design
Beatclub Dessau

die Förderer
Der Videowettbewerb Demokratische Welten wird durch den Lokalen Aktionsplan für Demokratie und Toleranz der Stadt Dessau-Roßlau (LAP), der im Rahmen des Bundesprogramms „VIELFALT TUT GUT: Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ agiert, sowie durch die Medienanstalt Sachsen-Anhalt gefördert. Der LAP setzt sich insbesondere für die nachhaltige Etablierung von verbindlichen Strategien zur Demokratieentwicklung vor Ort ein. Weitere Informationen sind unter www.lap-rosslau.de erhältlich.

die Sponsoren
das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau; der Klub im Bauhaus, Dessau-Roßlau; Gaststätte Tokyo-Haus, Dessau-Roßlau; Eiscafé Venezia, Dessau-Roßlau; Eiscafé Adam, Dessau-Roßlau; Brasserie l’appart, Dessau-Roßlau; Restaurant Kornhaus, Dessau-Roßlau; Griechisches Restaurant Olympia, Dessau-Roßlau; Café Cup &
Cino, Dessau-Roßlau; Pizzeria Castello, Dessau-Roßlau, Heidestraße; Restaurant Essbar, Dessau-Roßlau; Café und Cocktailbar rolling art, Dessau-Roßlau; Pipers 5, Dessau-Roßlau; Imbiss Alibaba, Griechisches Restaurant Athos, Dessau-Roßlau; Hotel Steigenberger Fürst Leopold, Dessau-Roßlau, Erstes Dessauer Kartoffelhaus

der Dank
Wir danken der AG Kochen und Backen der Ganztagsschule „An der Stadtmauer“, dem Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau und besonders allen Teilnehmern des Videowettbewerbes „Demokratische Welten“.

 

 

 

Jurymitglieder Sabine Heutling und Christoph Erdmenger

die Jurymitglieder

Die Musikerin Maddy Aldis-Evans wurde 1971 in Leicester geboren. Sie studierte Oboe und Komposition an der Hochschule für Musik in Birmingham und anschließend am ,Royal Northern College of Music' in Manchester. Dort gewann sie verschiedene Preise und Stipendien. 1993 erhielt die Engländerin ein Stipendium von der ,Countess of Munster Musical Trust' (Musikalische Stiftung der Gräfin von Munster) und 1994 den ,Rawsthorn' Preis für Komposition. Nach ihrem Studium reüssierte sie in verschiedenen Orchestern Englands sowie als Solistin beim Kammerensemble Cologne. Als Lehrerin für Holzblasinstrumente engagierte sie sich für die Nachwuchsförderung. Im Jahr 2004 folgte die Musikerin einer Einladung nach Deutschland und spielte ein Jahr lang bei der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz. Seit 2005 ist sie als Oboistin und Englischhornistin bei der Anhaltischen Philharmonie Dessau engagiert. Zudem arbeitet sie freiberuflich als Komponistin und Lehrerin für Englisch als Fremdsprache.

Christoph Erdmenger ist Landesvorsitzender von Bündnis 90/DIEGRÜNEN. Der Braunschweiger ist 2005 nach Dessau zugewandert, um am Umweltbundesamt zu arbeiten. Er leitet dort heute das Fachgebiet ,Umwelt und Verkehr'. Zuvor lebte er 14 Jahre lang - als Student und später als Projektleiter in einem gemeinnützigen Unternehmen - in Baden-Württemberg. Der Umweltwissenschaftler engagiert sich insbesondere seit 2007 für die Aufklärung der Polizeipannen in Sachsen-Anhalt im Zusammenhang rechtsextremer Gewalt sowie für die Stärkung demokratischer Kultur in der Polizei.

Dem Mutigen gehört die Welt! - Frei nach diesem Motto lebt Sabine Heutling. Die gebürtige Staßfurterin ist bekannt dafür, keine Gelegenheit verstreichen zu lassen, um sich weiterzubilden und andere Menschen und Kulturen kennen zulernen. Die 40- Jährige studierte in Potsdam und Magdeburg Bauingenieurwesen und arbeitete in Wendezeiten in Dessau als Bauingenieur. Ab 1990 absolvierte die Wahldessauerin eine Erzieherausbildung an der PH in Köthen und schloss in Magdeburg ein Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik an. Danach wurde sie vom Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt als Opferberaterin engagiert. Seit 1996 arbeitet Sabine Heutling in der Opferberatungsstelle in Dessau-Roßlau. In ihrer Freizeit tourt sie mit großem Respekt vor anderen Lebensmodellen durch die Welt und pflegt Freundschaften mit Menschen aus aller Herren Länder; von Europa über Amerika und Afrika bis nach Australien. So arbeitete die Weltenbummlerin unter anderem 1996 vier Wochen lang im Rahmen eines Entwicklungshilfeprojektes der Organisation ,Kleine Brüder und Schwestern' in einem Kinderkrankenhaus in Port au Prince, Haiti, lebte drei Jahre später einige Wochen bei einer laotischen Familie in Vientiane und wanderte 2006 mit einer marokkanischen Nomadenfamilie durch die Wüste. In diesem Jahr nutzte die engagierte Sozialarbeiterin einen Marokkoaufenthalt, um das traditionelle Töpferhandwerk zu erlernen. Zahlreiche Fotoausstellungen spiegeln ihre ausgedehnten Reisen wider.

Der Medienpädagoge und Musiker Thomas Weiß hat sich ganz der kulturellen Medienbildung verschrieben. Ab 1993 baute der gebürtige Stendaler, der Musikerziehung und Germanistik studierte, die Jugendmedienarbeit des
Mecklenburg-Vorpommern Film e. V. auf. Ein Jahr später kam es zur Gründung der Interessengemeinschaft Offene Kanäle Mecklenburg-Vorpommern, deren Mitbegründer und erster Vorsitzender er war. Von 1994 bis 1999 übte er das Amt des Vorstandsvorsitzenden des KulturRates Mecklenburg-Vorpommern e. V. aus. Seit 2000 ist Weiß als Medienpädagoge und Projektleiter am Institut für neue Medien Rostock mit den Schwerpunkten Fernsehen/Bürgermedien sowie Festivals tätig. Seither arbeitete er wiederholt als Jurymitglied und Festivalorganisator: 2000 bis 2002 sowie seit 2006 Mitglied des Vergabegremiums der Kulturellen Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern // 2001 und 2002 Projektleiter des Bundesfestivals VIDEO in Rostock in Zusammenarbeit mit dem KJF // seit 2003 Mitarbeit bei der Projektentwicklung des Festivals im Stadthafen (FiSH)// 2003 bis 2006 Mitglied des Auswahlgremiums des Deutschen Jugendvideopreises ,Young Media' beim Kinderund Jugendfilmzentrum in Deutschland (KJF), Remscheid. Ungeachtet dessen blieb ihm noch ausreichend Zeit, um die Landesarbeitsgemeinschaft Medien Mecklenburg-Vorpommern e. V. mit zu initiieren, dessen Vorstandsmitglied er ist. Außerdem ist er seit 2006 Vorsitzender der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung MV e. V.
 

DIE PREISTRÄGER

 

das Votum der Jury

die Jury hat sich für die Preisvergabe in folgenden drei Kategorien entschieden:- ,Die beste Vorstellung von Fremden'- ,Ungewöhnlichste Darstellung'- ,Beste Darstellung multikultureller Normalität'In jeder Kategorie wurde ein Hauptpreis im Wert von 150 Euro und ein zweiter Preis im Wert von 50 Euro vergeben.

 

1. Preis in der Kategorie ,Die beste Vorstellung von Fremden'

geht an den Film ,Mama' von Maman Salissou OumarouBegründung der Jury:Der Film zeigt Ausschnitte des Alltags eines Asylbewerbers. Dabei stellt er das Verhältnis zu seiner Heimat und seiner Familie im Niger dar. Der Film ist besonders gelungen, weil er dem Zuschauer Informationen vermittelt, die sich viele Dessauerinnen und Dessauer nicht bewusst machen: Erstens haben Flüchtlinge eine Familie wie wir und stehen in ähnlichen Auseinandersetzungen, wie wir sie alle von unseren Eltern oder Kindern kennen. Zweitens gibt es für Flüchtlinge so gut wie keine Möglichkeit, ihre Situation zu verbessern, in erster Linie wegen des bestehenden Arbeitsverbots. Drittens wird über den Dialog mit der Mutter deutlich, wie paradox die Notwendigkeit einer „Arbeitserlaubnis“ den Betroffenen erscheint - und damit, wie stark die deutsche Flüchtlingspolitik auf die Ausgrenzung von Flüchtlingen setzt. Durch die Perspektive des Fremden wird der Zynismus der Situation deutlich.

 

2. Preis in der Kategorie ,Die beste Vorstellung von Fremden'

geht an den Film ,Das perfekte Dinner' von Anne GreiserBegründung der Jury:Dieser Beitrag zeigt den Versuch von Menschen aus vier Kulturkreisen, für einander ,das perfekte Dinner' zu kochen. Er knüpft damit an eine bekannte Fernsehserie an. Verblüffend sind das Spiel mit dem Bekannten und seine Verfremdung. Des Weiteren besticht der Film durch seine Natürlichkeit. Die Idee ist simpel: Angehörige von vier Nationen treffen sich, um jeweils ein nationaltypisches Gericht miteinander zu sich zu nehmen. Und schon ist spürbar, dass nicht einfach ist, was einfach zu sein scheint. Selbst beim Thema Essen ist es schwierig, bekanntes Terrain zu verlassen und sich an Fremdes heranzuwagen. Dies zeigt, dass sich auch Fremde untereinander fremd sein können. Es ist angenehm zu sehen, wie sich Menschen auf etwas Neues einlassen und dabei vielleicht ähnliche Probleme haben, wie sie jeder von uns hätte. Der Beitrag zeigt in spielerischer Weise, wie Menschen andere Kulturen, auch die deutsche, als fremd erleben können.

 

1. Preis in der Kategorie ,Ungewöhnlichste Darstellung'

geht an den Film ,Jeder ist anders' von Alisan Deveci, Ahmed Waissi, Evgenij Presler, Florian Laue und Steven WocheBegründung der Jury:In diesem Beitrag zeigen die Filmautoren einen Rap-Titel junger Künstler. Der Film überrascht durch seine völlig andere Herangehensweise. Den Jugendlichen ist es gelungen, in ihrer Sprache eine Botschaft zu formulieren und zu transportieren, die ihnen wichtig ist: Jeder ist anders. Damit ist die Botschaft des Titels ebenso klar wie einfach und vor allem eingängig. Er erreicht die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht vorrangig über den Kopf, sondern vor allem auf der Gefühlsebene. Beeindruckend ist auch die hohe Qualität der Umsetzung der Filmidee, die zeigt, wie viel Zeit und Mühe die Darsteller investiert haben. Aus unserer Sicht besteht eine große Chance, aufgrund des gewählten Mediums (Rap-Musik) und der jugendlichen Sprache, eine Zielgruppe zu erreichen, die ansonsten schwer zu erreichen ist.

 

2. Preis in der Kategorie ,Ungewöhnlichste Darstellung'

geht an den Film ,Alleingelassen“ von Mandy DörreBegründung der Jury:Der Film zeigt, wie eine Gruppe junger Menschen sich gegenüber Neuem und Fremdem verhält und mit Ausgrenzung reagiert. In einem zweiten Schritt erzählt er, wie schnell man plötzlich selber ausgeschlossen sein kann. Dabei verzichtet der Film auf das gesprochene Wort, sondern unterlegt die Szenen mit Musik. Der Film wirkt holprig und ist nicht leicht eingängig. Genau dies ist seine Stärke. Das fehlende Sprechen und die häufigen Wechsel der Musik überraschen die Zuschauerin oder den Zuschauer. Sie verleiten dazu, sich den Fortgang des Filmes anzuschauen, aber auch dazu, mit den Gedanken abzuschweifen. Die Zuschauerin oder der Zuschauer kann Parallelen zu eigenen Erfahrungen herstellen oder sich überlegen, wie sie oder er in der Situation reagiert hätte. Damit hat der Film das Potential, Zielgruppen anzusprechen, die nicht ausdrücklich am Thema interessiert sind, und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

 

1. Preis in der Kategorie ,Beste Darstellung multikultureller Normalität'

geht an den Film ,Cala a boca!' von Miriam Malungo, Patricia Wypchlo, Rebecca Wallis, Edith Rehm und Rita StrasburgerBegründung der Jury:In dem Beitrag werden drei Mädchen aus Dessau, unterschiedlicher nationaler Herkunft vorgestellt. Der Film hinterlässt bei Zuschauerinnen und Zuschauern einen schwungvollen und sympathischen Eindruck. Weil es in erster Linie um alltägliche Themen, mit denen sich deutsche und nichtdeutsche Heranwachsende beschäftigen, wie z. B. Popmusik und Reisewünsche, fällt eine Identifikation mit den Darstellerinnen leicht. Der Film blendet aber gleichzeitig den unterschiedlichen Hintergrund oder die Erfahrungen nicht aus. Die schlechten Erfahrungen einer Darstellerin an ihrer ehemaligen Schule mit Rassismus fehlen ebenso wenig wie die leicht distanzierte Auseinandersetzung mit dem Herkunftsland der Eltern. Er stellt Menschen anderer Herkunft als etwas Normales und gar nicht Erschreckendes vor. Wer ausländische Mitbürger als Freunde hat, ist gegen pauschale Verurteilungen besser immun. Dazu beizutragen, hat der Film das Potential.

 

2. Preis in der Kategorie ,Beste Darstellung multikultureller Normalität'

geht an den Film ,Am Brunnen vor dem Tore' von Claudia WeberBegründung der Jury:Der Film lässt eine japanische Zuwanderin erzählen, wie sie über ein historisches und vor allem ihr musikalisches Interesse nach Deutschland gekommen ist. Ein sehr persönlicher Film, an dessen Ende man das Gefühl hat, Mika etwas kennen gelernt zu haben. Und man hat Anteil genommen am Werdegang einer kulturellen Durchmischung. Die Neugierde auf etwas Fremdes, als japanische Opernsängerin deutsche Volkslieder singen zu wollen, mündet in einem persönlichen Happy End: einer gelebten multikulturellen Beziehung in Deutschland. Auch das anfangs geschilderte starke Interesse der Darstellerin an dem Mauerfall und dem DDR-Staat verbindet Zuschauerinnen und Zuschauer aus Dessau-Roßlau mit der Darstellerin. Der Film weckt damit eine Neugierde auf Fremde und zeigt andererseits, wie gut integriert viele Fremde in unserer Gesellschaft leben.Der Publikumspreis im Wert von 100 Euro geht an:,Jeder ist anders' von Alisan Deveci, Ahmed Waissi, Evgenij Presler, Florian Laue undSteven Woche
 

PROJEKTTAGEBUCH

 

27.06.2008 Videofestival im Umweltbundesamt

200 Gäste folgten der Einladung ins Umweltbundesamt.

 

 

 

17.05.08 Workshop Schnitt mit Florian Aigner

,Wir behalten das, was schön ist!' (Florian Aigner)

Für manchen Wettbewerbsteilnehmer hat sich an diesem Wochenende ziemlich viel verändert. Das unerbittliche Auge und Ohr von Florian Aigner, unserem Workshopleiter ,Schnitt', entdeckte schnell, was gar nicht geht: lange Monologe mit undeutlichem Ton, ein und dieselbe Einstellung vor einer weißen Wand oder eine gar zu unruhige Kamera. Das heißt: Nachdreh! (Aber Woody Allan dreht ja auch immer nach.) Fünf Filmteams nutzten das erste Workshop-Wochenende, ihr Material auf den Prüfstand zu stellen und an den Schnittplätzen mit der geduldigen Unterstützung von Florian Aigner einen Faden durch die Geschichte und einen Rhythmus für die Bilder zu finden.
Am Ende der beiden arbeitsreichen Tage hatten alle die Gewissheit (wieder), dass aus ihren Bildern ein wettbewerbsreifer Film werden wird.


Die Schnittplätze für den zweiten Workshop ,Schnitt' am 30. und 31. Mai sind schon fast ausgebucht. Denn dann heißt es wieder: Kill your darlings - wir behalten, was schön ist!

 

 

 

 

07.03. 08 Das zweite Workshopwochenende

Wieder analysierten wir Kurzfilme und nun fiel es uns schon leichter, Einstellungsgrößen, Schnitte oder die ,Haltung des Regisseurs zu seinem Helden' zu erkennen. Ob wir das tatsächlich verstanden hatten, zeigte sich bald. Diesmal ging es für jeden nämlich auch an die Kamera. Aufgabe war, ein kurzes Porträt ohne Worte über einen Menschen zu drehen, in dem wir natürlich anwenden sollten, was wir bisher gelernt haben. So machten wir erste Bilder auf der Zerbster Straße, in einem Zeitungsladen oder in einem Fitness-Studio. So ganz einfach war das nicht mit der Totalen oder der Halbnahen. Und dann noch was Typisches für die Person vor der Kamera finden! Beim Anschauen und Analysieren der Bilder gab es einiges zu lachen. Rolf machte uns klar, was an unseren Versuchen funktioniert hat, was weniger und warum.

Nächste Übung: Jeder stellte seine eigene Filmidee in ,3 Sätzen' vor, etwa so, wie man einen berühmten Produzenten im Fahrstuhl trifft, dem man bis zur 11. Etage erklärt haben muss, worum es geht und das es lohnt, genau diesen Film zu produzieren. Nach ein paar Schliffen schafften wir es spätestens in der 13. Etage.

Dann noch Training im Film-Dialog-schreiben.
Am Ende dieses Workshops wollte sich mancher von uns einfach bloß noch in einen Kino-Sessel kuscheln. Mit Cola und Popcorn.

 

 

 

 

02.03.08 Viele interessante Themen – Kameraleute sind herzlich willkommen

Zwei volle Workshoptage liegen hinter uns. Themen entwickeln, Beispiele analysieren, Interviews führen, Einstellungsgrößen kennen lernen ... Das war ein volles Programm mit vielen Aha-Momenten! In unseren Pausengesprächen merkten wir schnell, dass es noch duzende Geschichten zu erzählen gäbe und in jeder Geschichte stecken schon wieder zwei neue. An Stoff mangelt es also nicht. Leute, die eine Geschichte suchen und hinter der Kamera stehen wollen, sind herzlich zu den nächsten Workshops willkommen!

 

 

 

28.02.08 Vielfalt in Dessopolis – ein weiterer Wettbewerbsbeitrag ist im Entstehen

Der Verein Tradition und Zukunft hat eine eigene Medienwerkstatt am Schlossplatz. Dort wollte Kristin Beckmann den Videowettbewerb eigentlich nur vorstellen. Dann zeigte sich, dass hier schon das gesamte Material für einen Wettbewerbsbeitrag vorhanden ist und nun bearbeitet wird. Wir sind gespannt!

 

 

27.02.08 Interessierte Zuhörer im Philanthropinum

Nach Unterrichtsschluss hatte sich eine erstaunlich große Zahl interessierter Schüler aus den 11. und 12. Klassen des Gymnasiums zum Info-Vortrag über den Videowettbewerb versammelt. Im Gespräch wurde schnell klar, dass der ,Stoff' für den Film auch in der eigenen Klasse sitzt. Wir freuen uns auf die Beiträge!

 

 

 

22.02.08 Erster öffentlicher Vortrag zur Vorstellung von Demokratische Welten

Damit sich möglichst viele Menschen über den Videowettbewerb informieren können, gibt es öffentliche Informationsvorträge im Offenen Kanal Dessau, in Schulen und im Multikulturellen Zentrum. Der erste fand am Freitagnachmittag statt, zu dem eine Lehrerin, eine Gymnasiastin, ein Musiker und zwei Vertreter der Deutsch-Afrikanischen Initiative gekommen sind. Erste Kontakte wurden geknüpft und schon vorhandene Filmideen besprochen.
Auf Wunsch stellen wir den Videowettbewerb auch in Ihrer Einrichtung vor!

 

 

 

19.02.2008 Öffentlicher Start von „Demokratische Welten”

Mit einer gut vorbereiteten Pressekonferenz ist der öffentliche Start für den Videowettbewerb gemacht. Steffen Andersch stellte den Journalisten das Programm Lokaler Aktionsplan als Förderer des Projektes vor und machte die Dringlichkeit klar, Vielfalt, Demokratie und Toleranz vehement in der Öffentlichkeit darzustellen. Dies sei besonders vor dem aktuellen politischen Hintergrund in unserer Stadt von großer Bedeutung. Interessiert waren die Medienvertreter natürlich auch an den Details des Projektes, die Edith Strasburger und Kristin Beckmann beschrieben. Danke an Maren, die das Medienereignis mit bewährter Akribie und Humor vorbereitet hat!

 

 

 

24.01.08 Auftakttreffen mit Kooperationspartnern

Der Videowettbewerb ,Demokratische Welten' wird von vielen Partnern in Dessau-Roßlau unterstützt. Darunter sind das Jugendamt der Stadt, das Multikulturelle Zentrum, der Runde Tisch Jugend, Schule und Sport, die Deutsch-Afrikanische Initiative in Dessau e.V., der Jugendmigrationsdienst der Stiftung ev. Jugendhilfe, die Hochschule Anhalt, das Kolleg der Stiftung Bauhaus Dessau, das Dessauer Bündnis gegen Rechts und die Initiative Oury Jalloh.
Beim Auftakttreffen stellten Edith Strasburger und Kristin Beckmann das Projekt und erste Filmideen vor. Geplant ist, dass sich in den Einrichtungen der Partner, den Jugendklubs, Schulen und Vereinen Filmer finden und sich hier gleichzeitig interessante Stoffe für Wettbewerbsbeiträge finden lassen. Der Videowettbewerb wird nun in Info-Vorträgen im Offenen Kanal, in Schulen und im Multikulturellen Zentrum vorgestellt.