In unterschiedliche Raumsituationen stehen verschiedene Lichtmengen zur Verfügung. Der Mensch passt sein Helligkeitsempfinden mittels Öffnen oder Schließen der Pupillen der jeweiligen Situation an.

Der Mensch ist in der Regel viel sensibler als herkömmliche Kameras. Wir sehen in dunklen Räumen noch, wo Kameras bereits wenig aufzeichnen. Unser Kontrastempfinden ist ebenfalls höher als das der meisten Kameras.
Ähnlich wie der Mensch, muß sich auch die Kamera den unterschiedlichen Helligkeitssituationen anpassen, um ein geeignetes Bild zu produzieren.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, auf die Helligkeit des Bildes Einfluß zu nehmen:

1. Sie verändern die Blende (auch Iris genannt), einen kreisrunden Mechanismus, den sie öffnen und schließen können und dadurch die einfallende Lichtmenge beeinflussen.
2. Sie verstärken die Lichtmenge mit künstlichem Licht oder Reflektoren (oder dunkeln den Raum ab), oder stellen das Aufnahmeobjekt an eine (Helligkeits-)günstigere Position.
3. Jedes aufgenommene Einzelbild wird länger oder kürzer belichtet. Als Standard werden beim PAL-Fernsehen 50 (Halb-)Bilder pro s aufgenommen. Die längste Belichtungszeit wäre also 1/50s.
2. Sie verwenden einen Graufilter vor dem Objektiv. (Auch ND-Filter genannt = Neutreal density)



Die Veränderung der Blende kann bei guten Kameras manuell oder automatisch vorgenommen werden. Auch hier gilt: Die Automatik kann Situationen nicht so genau interpretieren, wie es der Mensch mittels manueller Regelung kann.
Über die manuelle Helligkeitsregelung kann der Kameramann im Sucher/Monitor die aufgezeichneten Helligkeitsverhältnisse einschätzen und gegebenenfalls nachregulieren.

Was ist das Problem bei automatischer Helligkeitsregelung ?

Auch hier ist das Problem, dass die Kamera nur mechanisch auf Messwerte reagieren kann, ohne zu wissen, worauf es im Bild eigentlich ankommt.
Damit die Belichtungsmesser verschiedener Kameras gleich reagieren, sind sie auf einen einheitlichen Wert geeicht. Jede Kamera „glaubt“, eine graue Fläche mit 18% Reflexion vor sich zu haben.
Wenn man die Helligkeitswerte eines Bildes miteinander vermischen würde, müsste also immer diese graue Fläche herauskommen, damit die Automatik nicht durch Öffnen oder Schließen der Blende nachreguliert. Natürlich ist das nicht immer der Fall, gerade beim Film nicht, wo bewegte Elemente aufgenommen werden und sich das Bild ständig verändert.

Haben wir in einem Bild z.B. einen Menschen vor einem hellen Hintergrund vor uns, und nimmt der helle Hintergrund verhältnismäßig viel Raum im Bild ein, wird die Kameraautomatik die Blende schließen, damit weniger Licht eintritt. Die Person, auf die es aber eigentlich im Bild ankommt, erscheint dann zu dunkel. Besser ist es also, die Helligkeit manuell einzustellen, so dass die Person richtig belichtet ist, auch wenn der helle Hintergrund dann gegebenenfalls überstrahlt erscheint.

Beachten sie auch, dass jede Kamera eine bestimmte Lichtmenge benötigt ,um sinnvolle Aufnahmen machen zu können. Wenn sie also zum Beispiel Bandkonzerte mitschneiden möchten, sollten sie im Voraus mit dem Bühnenbeleuchter in Kontakt treten, damit dieser die Bühne entsprechend ausleuchtet. Oft wird bei Bandkonzerten nicht für die Aufnahme, sondern für die Raumatmosphäre ausgeleuchtet.

Unterschiedliche Aufnahmesituationen erfordern unterschiedliche Herangehensweisen.
In schnell sich verändernden Aufnahmesituationen kann es sinnvoll sein, die automatische Schärfefindung der Kamera zu nutzen, in anderen Situationen schließen Sie mit manueller Schärfeführung unerwünschtes Schärfesuchen aus.
Nutzen Sie Kamerahilfsfunktionen wie Gesichtserkennung, FocusAssist und "Expand" Funktionen, um die Schärfe zu kontrollieren.

Tiefenschärfe nennt man den Bereich, der scharf abgebildet erscheint, wenn man den Scharfstellring in Position bringt 
Aus konstruktionstechnischen Gründen des Aufbaus von Objektiven verhält sich der Tiefenschärfebereich wie folgt:
1. Je weiter die Blende geöffnet wird, desto mehr verringert sich der Bereich, der scharf abgebildet wird.
2. Je geringer die eingestellte Entfernung, desto geringer ist die Tiefenschärfe.

Oft wird behauptet, dass auch die verwendete Brennweite Einfluß auf die Tiefenschärfe hat. Dies ist nicht der Fall, da alle Objektive bei gleicher Abbildungsgröße des Objektes, die gleiche Tiefenschärfe aufweisen. Durch Verwendung anderer Brennweiten können Sie aber den EINDRUCK der Tiefenschärfe beeinflussen. 
Da bei der Aufnahme mit einem Weitwinkelobjektiv die Perspektive derart verändert wird, daß Gegenstände im Hintergund kleiner abgebildet werden, macht es den Eindruck, als wären sie schärfer. 
Insofern kann man also auch folgern: 
3. Je größer die Brennweite (Tele) desto geringer der TiefenschärfeEINDRUCK.
4. Je weiter der Hintergrund vom Aufnahmeobjekt entfernt ist, desto eher kann man ihn unscharf darstellen weil er nicht mehr im Schärfentiefebereich ist.

Es gibt noch einen weiteren Faktor, der die Tiefenschärfe beeinflusst, der aber von ihnen nicht verändert werden kann: Die Größe der Bildaufnahmefläche. Bei Digitalkameras also die Größe des Aufnahmechips. Aus diesem Grund lassen sich mit professionelle Filmkameras viel geringere Schärfentiefenbereiche als mit kleineren Consumerkameras realisieren.

Jede Lichtquelle strahlt Licht einer bestimmten Färbung bzw. Farbtemperatur aus.
So ist das ausgestrahlte Licht einer Kerze zum Beispiel gelblich, dass einer Neonröhre grünlich und das der Sonne eher bläulich. Wenn man ein weißes Blatt Papier von solch unterschiedlichen Lichtquellen anleuchten lässt, wird das Papier eigentlich mit dem entsprechenden Farbstich wiedergegeben. Das menschliche Gehirn gleicht solche extremen Farbunterschiede jedoch aufgrund gespeicherter Erfahrungen aus, so dass wir die Extreme abgemildert wahrnehmen.

Die Kamera verfügt jedoch nicht über solche Erfahrungswerte. Deshalb muß ihr unter jeder speziellen Lichtsituation gezeigt werden, wie ein weißes Blatt Papier aussehen soll. Diesen Vorgang nennt man Weißabgleich. Auch hier gilt: Es gibt automatisierte Methoden, die aufgrund der Verwendung von Mittelwerten ungenau sind, und es gibt die genauere Methode des manuellen Weißabgleichs.

Bei der automatischen Methode wird in der Regel die Farbtemperatur des einfallenden Lichtes über ein mit einer weißen Filterscheibe versehenes Messfenster gemessen.

Bei der manuellen Methode hält man eine weiße Fläche (Blatt Papier, Weißabgleichskarte) in die Lichtquelle, richtet die Kamera auf diese Fläche und drückt den entsprechenden Weißabgleichs-Meßknopf. Diese Methode bringt die genauesten Ergebnisse. Selbst aufziehende Wolken verändern z.B. die Farbtemperatur des einfallenden Sonnenlichts.

Einige Kameras haben Farbtemperaturen für bestimmte Aufnahmesituationen gespeichert. Oft sind diese mit Glühlampe, Neonröhre und Sonne gekennzeichnet und stellen nätürlich auch nur Näherungswerte zur Verfügung.

Der Weißabgleich hat keinen Einfluß auf die Helligkeitseinstellungen der Kamera !

In vielen Aufnahmesituationen liefert das kamerainterne Mikrofon keine ausreichend gute Aufnahmequalität. Meist ist das Mikrofon zu weit von der Tonquelle entfernt. Sie können sich deshalb im Offenen Kanal externe Mikrofone ausleihen, die mittels Kabel- bzw. Funkverbindung näher an die Tonquelle herangeführt werden können. Einige der Mikrofone haben eine ausgeprägte Richtcharakteristik, so das sie gezielt auf die Tonquelle gerichtet werden können. Sie können sich sogar eine Tonangel bei uns ausleihen. Das ist ein langer Stab, an dessen Ende das Mikrofon angebracht ist. Der Tonmeister kann so außerhalb des Bildes stehen und das Mikro trotzdem nah an die Tonquelle halten.

Die manuelle Aussteuerung ist der automatischen Aussteuerung in vielen Fällen vorzuziehen.
Damit ist die Steuerung der Empfindlichkeit des Mikrofons im Verhältnis zur Lautstärke der Tonquelle gemeint. Wenn nämlich die Tonquelle sehr laut, und das Mikrofon sehr empfindlich ist, wird die Aufnahme übersteuert, was unwiederruflich verzerrt klingt.

Was ist das Problem bei automatischer Austeuerung?
Die Kamera kann die Klangsituation nur messtechnisch einschätzen und auch das nur mit einer gewissen Reaktionszeit. Wenn wir z.B. die Stimme eines Interviewpartners aufnehmen wollen, reagiert die Kamera im Automatikmodus oft wie folgt: Die Person beginnt zu sprechen. Die Kamera misst die Lautstärke. Daraufhin regelt sie die Empfindlichkeit des Mikrofons. Der Sprecher macht eine Pause. Die Kamera kann keine Tonquelle feststellen und erhöht die Empfindlichkeit des Mikrofons drastisch. Dadurch werden plötzlich Umgebungsgeräusche unproportional lauter.

Besser ist es, die Empfindlichkeit des Mikrofons einmalig fest einzustellen. So bleiben Hintergrundgeräusche in den Pausen gleichbleibend leise.